Mittwoch, 4. Dezember 2013

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Nach der letzten Sitzung habe ich mich nochmals intensiv mit dem Visualisieren beschäftig. Einerseits habe ich ein Poster für einen Arbeitsauftrag in Algemeiner Didaktik gestaltet und dort meine neu gelernten Malfähigkeiten an einem praktischen Beispiel anwenden können. Andererseits habe ich die Texte "Visual Facilitating - Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" von Holger Scholz und "Visuelle Kommunikation 1" von Ursula Arztmann gelesen.

Der erste Text spricht vorwiedend über die verschiedenen Bildtypen sowie über den Nutzen dieser Visualisierungen bzw. wie Visualisierungen wirken. Scholz unterscheidet zwischen Überblicksbilder/ Learning Maps, Steckbriefen, Bild-Protokollen, Historien-Karten, Roadmaps und Templets. Jeder Visualisierungstyp hat verschiedene Verwendungsarten und Nutzen. So dienen zum Beispiel die Historien-Karten dazu, dass man sich mit der Geschichte von etwas beschäftigt. Dies kann die Vergangenheit sowie die Zukunft betreffen. Anhand eines Flusslaufes, Sonnensystems oder am menschlichen Körper können beispielsweise wichtige Erfolge, Meilensteine, Werte oder Herausforderungen vor Augen geführt werden. Wie bereits durch diese Schilderung ersichtlich wird, ist beim Visual Facilitating zentral, dass als Grundlage mit einer Metapher und Analogien gearbeitet wird. Das zu erklärende System wird mit Symbolen dargstellt und verdeutlicht.
Bei unserer Arbeit in AD versuchten wir unser didaktisches Modell mit der Metapher des Orientierungslaufes und dem Spruch "viele Wege führen zum Ziel" zu stützen. Dadurch werden viele komplexe Abläufe und Werte im Unterricht deutlich.


Bei Roadmaps können Land- und Strassenkarten eingesetzt werden, um Ordnung in Sach- und Themengebiete zu bringen. So kann es als konkrete Vorstellung von Strategien im Sinne einer Reiseroute genutzt werden.
Zudem habe ich durch den Text von Scholz gernt, dass man alle Ideen und Stichworte in ein Container verpacken soll. So wirken sie besser. Visualisierungen können nicht nur vom Gruppenleiter erfolgen, sondern sie können auch gemeinsam mit allen Teilnehmer gestaltet werden.
Durch die Visualisierungen werden komplexe Inhalte zugänglicher gemacht, da durch die multisensorischen Reize die Informationen schneller und nachhaltiger verarbeitet werden, als rein kognitive Inhalte. Visualisierungen fördern den Kreativitäts- und Denkprozess. Die Bilder wirken als Katalysatoren für interne Kommunikation sowie für den Wissens- und Informationstransfer.

Scholz präsentiert eine übersichtliche Darstellung, wie Visualisierungen wirken.
Visualisierungen ....
- aktivieren Gefühle, die sich mit den Inhalten verbinden
- wecken Aufmerksamkeit
- verdeutlichen (unter anderem Muster und Verbindungen)
- lassen Gedanken-Landschaften entstehen
- geben Ordnung
- ermöglichen Raum und Zeit darzustellen
- zeigen Gesamtzusammenhänge auf
- machen es leicht, Vergleiche, Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen

Im zweiten Text wurde auf die Wahrnehmung, die Anwendung von Formen und Figuren, die Schrift, die allgemeine Flipchartgestaltung, die Farbassoziationen und die Werkzeuge eingegangen.
Arztmann gibt als Grund für Visualisierungen die heutige Informationsflut und Globalisierung an. Durch die visuelle Sprache können textliche Informationen reduziert werden und sie nutzt die Fähigkeit unseres besten Wahrnehmungskanals (um Komplexität zu verringern, Zeit zu gewinnen, mit Veränderungen umzugehen und globale Gültigkeit zu erlangen).
Der restliche Inhalt dieses Textes soll hier nicht besprochen werden, da es mehrheitlich Repetition der Präsenzsitzung von Max ist. Der Abschnitt über die Farbassoziationen fand ich sehr interessant und ich werde ihn immer wieder als Nachschlagewerk benutzen.

Ich habe durch die Einführung in die Visualisierung sehr viel spannendes gelernt. Es kann in allen Bereichen als Unterstützung eingesetzt werden. Die Motivation, sich mit einer Thematik oder einem Sachverhalt zu beschäftigen steigt, nach meiner Meinung nach, enorm, wenn ansprechende Bilder präsentiert werden. Die Aussagen erhalten durch Visualisierungen mehr Klarheit und Kraft. Auf der anderen Seite ist es auch sehr zeitaufwändig, wenn die Poster im Vornherein hergestellt werden sollten. Füt die spontane Umsetzung im Unterricht bin ich noch zu wenig geübt. Das Herstellen solcher Visualisierungen verlangt auch Kreativität und ein Umdenken. Damit meine ich, dass beim Kreieren eines Bildes komplexe Sachverhalte möglichst einfach und präzise dargestellt werden sollten. Dies verlangt ein gutes Vorstellungsvermögen sowie Transferleistungen in die Bildlichkeit.

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